Hier hören statt lesen | Schloss Lütetsburg in Ostfriesland birgt unzählige Geheimnisse. Auch Schätze zählen zu jenen. Zunächst war da ein Silberschatz, der im Hausbuch im Winter 1790/91 Erwähnung fand:

„Bei der Arbeit wurden einige Stücke alten Silbergeldes gefunden. Ich hatte den langen Fischteich, welcher zwischen der westlichen großen Lindenallee und dem alten sogenannten Sternbusch befindlich war, im Herbst 1790 reinigen und die Schlammerde zur Verbesserung des Bodens über die Plantage streuen lassen. In dieser Schlammerde wurden 24 Stück alten Geldes von verschiedenem Gepräge entdeckt. Hierauf ließ ich den Teich, welcher schon mit Gesträuch und Schutt zugefüllt war, noch einmahl aufräumen und sorgsam durchsuchen – allein es wurden bei dieser Nachforschung nur noch 5 weitere Münzen gefunden, sodass sich die ganze Summe auf 29 Taler belief. Dieses Geld wurde ungefähr in der Mitte des Teichs gehoben und es lässt sich nichts über die Art, wie diese hineingekommen waren, sagen. Wahrscheinlich war es so, dass es entweder bei einer großen Wasserflut dahin geraten, oder in Kriegszeiten dahin geworfen wurde, um es vor dem Feind in Sicherheit zu bringen.“

Weitere Erwähnung findet der Silberschatz nicht, doch wurden damals auch wirklich alle Münzen entdeckt und geborgen?

Ein weiterer Schatz fand sich zuvor, als Unico Manninga im 16. Jahrhundert den aus den Niederlanden flüchtigen Staatsmann Philipp Marnix im Schloss aufnahm. Den beiden reformiert Gläubigen widerfuhr eine unheimliche Begegnung in den dunklen Gewölbekellern des Schlosses. Sie wandelten in politischen Gesprächen vertieft durch die Gänge, als plötzlich eine Geisterhand aus der Wand fuhr und Marnix fest am Knöchel packte! Erschrocken über diese furchteinflößende Erscheinung, erforschten beide zu späterer Stunde die Stelle genauer und waren erstaunt, als sie dort in einer niedrigen Spalte einen Münzschatz fanden, mit dem der Schlossherr seinem Freund nun auch finanziell wieder auf die Beine helfen konnte. (Text: TvL)

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